Man kann Wien nur dann verstehen, wenn man ihren Werdegang von den Anfängen bis heute verfolgt und sich ihrer vielschichtigen internationalen Verflechtungen bewusst ist. Seit Menschengedenken liegt Wien am Kreuzungspunkt europäischer Geschichte, zeitweise der Weltgeschichte. Begonnen hat es mit dem römischen Militärlager Vindobona. Wenig bekannt ist von den dunklen Jahren der Völkerwanderung, greifbarer wird die Stadtgeschichte unter den Babenbergern. Die sprichwörtlich gewordene dynastische Heiratspolitik der Habsburger, die Verlegung der Verwaltung des Heiligen Römischen Reichs nach Wien und das Ende der Kriege gegen das Osmanische Reich ebnen den Weg zur Weltstadt. Wien wird Zentrum eines barocken Lebensgefühls, das sich in den kaiserlichen Residenzen, den prächtigen Kirchen und Adelspalais und einem blühenden Kulturleben zeigt. Ende des 19. Jh. zählt Wien mit fast zwei Millionen Einwohnern zu den größten Städten der Welt. Die Pariser Friedensverträge von 1919 schrumpfen den Vielvölkerstaat zu einem Kleinstaat, Wirtschaftskrise und politische Radikalisierung folgen und enden in der Diktatur des Nationalsozialismus. Am Ende des Krieges liegt Wien in Trümmern und steht 10 Jahre lang unter Alliierter Militärverwaltung. Heute ist Wien schöner denn je zuvor, seit Zentrum ist UNESCO-Weltkulturerbe. |